Brände stellen ein oft unterschätztes Thema im Arbeitsschutz dar. Das Gebäude wurde mal geplant und genehmigt, dann wird das schon alles so passen. Womit man erstmal nicht rechnet, es sind in den wenigsten Fällen bauliche Mängel, die zu einem Brand führen. Es ist das Arbeitsleben in den Gebäuden. Laut der IFS Schadensbank finden sich unter den Top 3 der Brandursachen:
- Elektrizität
- Menschliches Fehlverhalten
- Brandstiftung
[vgl. https://www.ifs-ev.org/schadenverhuetung/ursachenstatistiken/ursachenstatistik-brandschaeden-2020/ 10.11.2021]
Eine Kontrolle dieser Bereiche ist also essenziell für einen wirkungsvollen Brandschutz und bekanntlich sehen vier Augen mehr als zwei. Brandschutzhelfer stellen diese weiteren Augen dar.
Die Ausbildung und Benennung von Brandschutzhelfern findet bereits im Arbeitsschutzgesetzt eine direkte Forderung. So heißt es im §10 Notfallmaßnahmen (2):
„Der Arbeitgeber hat diejenigen Beschäftigten zu benennen, die Aufgaben der Ersten Hilfe, Brandbekämpfung und Evakuierung der Beschäftigten übernehmen. Anzahl, Ausbildung und Ausrüstung der nach Satz 1 benannten Beschäftigten müssen in einem angemessenen Verhältnis zur Zahl der Beschäftigten und zu den bestehenden besonderen Gefahren stehen. […].“ [vgl. Arbeitsschutzgesetzt §10 (2)]
Die passende Anzahl
Die Anzahl der Brandschutzhelfer legt der Arbeitgeber nach den bestehenden besonderen Gefahren fest, was bedeutet das nun? Ein Betrieb mit geringer Brandgefährdung, also wenig brennbarem Material, wenige Besucher usw. (reine Verwaltungsfirma) benötigt deutlich weniger Brandschutzhelfer als eine Einrichtung mit häufig wechselndem Durchgangsverkehr und möglicherweise hoher Brandlast (Pflegeeinrichtungen, Hotel, …). In der Praxis haben sich 5–10 % der Beschäftigten als Brandschutzhelfer bewährt.
Welche Ausbildung benötigen die Brandschutzhelfer und was sind ihre Aufgaben?
Hier hilft die DGUV Information 205 – 023 „Brandschutzhelfer – Ausbildung und Befähigung“ weiter. Die Ausbildung soll die Mitarbeitenden dazu befähigen, die ihnen übertragenen Aufgaben im Brandschutz wahrnehmen zu können. So gliedert sich diese in einen theoretischen Teil, in welchem die notwendigen Grundlagen zur Umsetzung und der Prävention des Brandschutzes behandelt werden, und in einen praktischen Teil mit konkreter Löschübung. Die Aufgaben der Brandschutzhelfer können recht verschieden ausfallen. Hier einige Vorschläge für grundlegende Aufgaben:
- Unterstützung bei einer notwendigen Evakuierung
- Löschversuch bei einem Entstehungsbrand
- Regelmäßige Sichtprüfung von Brandschutzeinrichtungen (Brandschutztüren, Feuerlöscheinrichtungen, Flucht- und Rettungspläne, Sicherheitskennzeichnungen, …)
- Melden von erkannten Gefahrenquellen an Vorgesetzte
- …
Der Verantwortung der Umsetzung des Brandschutzes liegt hierbei jedoch stets beim Arbeitgeber.
Wie lange dauert eine Ausbildung und wie oft muss man sie auffrischen?
Erfahrungsgemäß nimmt die Ausbildung etwa einen Tag in Anspruch. Einmal ausgebildet hat ein/e Mitarbeiter/in die Qualifikation zum Brandschutzhelfer erworben. Die DGUV empfiehlt jedoch eine Auffrischung der Grundlagen und der praktischen Übung in einem Zeitraum von ca. 3–5 Jahren. Dies gibt auch Gelegenheit zur gemeinsamen Diskussion und dem Erfahrungsaustausch untereinander.
Nützliche Lektüre zum Brandschutz
DGUV Information 205 – 001 „Betrieblicher Brandschutz in der Praxis“
DGUV Information 205 – 023 „Brandschutzhelfer – Ausbildung und Qualifikation“
ASR A1.3 „Sicherheits- und Gesundheitskennzeichnung“
ASR A2.2 „Maßnahmen gegen Brände“
ASR A.2.3 „Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan“
Aus unserer Sicht sind Brandschutzhelfer für eine funktionierende Prävention im Brandschutz unerlässlich. So ist eines unserer Ziele nicht nur gemeinsam mit den Unternehmen den Brandschutz zu beurteilen, sondern auch direkt die Ausbildung für unsere Kunden anbieten zu können.
Hier geht es zu unserem Ausbildungsangebot.
Haben Sie noch Fragen oder benötigen Sie die Ausbildung von Brandschutzhelfern in Ihrem Betrieb?
Wir freuen uns auf Ihren Kontakt!
Bleiben Sie gesund!
Ihr Team der premeda-GmbH